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Von Judith: Online-Shop 2.0 – Die wunderbare Welt des E-Commerce

E-Commerce mit Multi- oder doch Cross-Channel-Ansatz?  M-Commerce, F-Commerce, S-Commerce – vor lauter zackigen Anglizismen verliert man beim Lesen der Medienberichte über den Umsatzzuwachs in der wunderbaren Welt des Online-Handels schnell den Überblick. Plant oder besitzt man bereits einen Online-Shop, ist der Wunsch nach dem sprichwörtlichen „Stück Kuchen“ mehr als legitim. Aber wie gestalte ich meinen Online-Shop benutzerfreundlich und welche Möglichkeiten habe ich für dessen Optimierung? Wie nutze ich kommerziell die Vorteile von Social Media? Habe ich als Nischenanbieter überhaupt eine Chance, neben den Online-Riesen aufzufallen? Welche Wege gibt es, mehr Besucher zu generieren und diese letztlich in Käufer umzuwandeln? Ab wann brauche ich neben einem „normalen“ auch einen mobilen Online-Shop? Wie hebe ich mich am Ende von meinen Konkurrenten ab und vor allem, wie schnell findet der potenzielle Käufer meinen Online-Shop? Ist diese Hürde genommen, wie lange bleibt er auf meiner Seite? Alles Fragen, mit denen es sich auseinanderzusetzen lohnt, denn der nächste Anbieter ist nur einen Klick weg!

Der Online-Handel wird von Jahr zu Jahr lukrativer. Das gilt gleichermaßen für internationale Modeketten wie zum Beispiel Abercrombie & Fitch, die allein im letzten Jahr mit einem eigenem Online-Shop einen Gewinnzuwachs erzielten, der über 25 Prozent lag, wie auch für den KMU-Online Handel. Das heißt, auch die typischen Nischen-Online-Shops, ob nun für Ersatzteile für Vintage-Vespas oder für falsche Haarsträhnen, können ihre Umsätze durch clevere Nutzung der Möglichkeiten der Online-Shop-Optimierung steigern. Wie so oft im Leben, muss man nur wissen wie!

Hat man als frischgebackener Online-Shop Besitzer eine vielversprechende Nische gefunden und seine Hausaufgaben in Sachen Konkurrenz-Recherche und Preisgestaltung gründlich gemacht, steht und fällt ein Online-Shop zuerst mit seiner Auffindbarkeit in den Suchmaschinen und dann mit dem richtigen Auftritt. Der zweite Punkt ist nicht weiter überraschend – denn im „normalen“, sprich stationären Handel ist es ja auch nicht anders.

Online-Shop Webseite – Auf welche Kriterien kommt es an?

• Ist die Webseite des Shops klar und übersichtich strukturiert, damit sich der potentielle Kunde schnell zurecht findet?
• Passt das Design zum Produktsortiment und wirkt es professionell?
• Stimmt die Qualität des angebotenen Produktes? Denn diese setzt sich bekanntlich am Ende immer durch!
• Ist die Aufmachung des Shops zielgruppengerecht?
• Wie sieht es mit der Kundensicherheit bei der Bezahlung aus?
• Wie gut funktioniert die Kundenbetreuung?
• Sind die Inhalte für die Suchmaschinen optimiert?

Jeder Online-Shop Betreiber sollte das große Potential der Suchmaschinenoptimerung im On-Page sowie auch im Off-Page Bereich nutzen. Onlinegerecht geschriebene Shop-Texte und Produktbeschreibungen unter Berücksichtigung der relevanten Keywords (On-Page) sind enorm wichtig. Wählen Sie eine Online-Shop-Lösung, bei der sich die einzelnen Produktseiten mit individuellen Meta-Tags versehen und so optimieren lassen. Neben den suchmaschinenoptimierten Texten ist die Qualität der Bilder einer der wichtigsten Faktoren für den Online-Handel. Das Fehlen des haptischen Kaufanreizes – die Tatsache, dass der Kunde die Ware nicht anfassen kann – muss an anderen Stellen clever kompensiert werden.

Erfolgreiche Online-Modeshops, ausgestattet mit trendsensiblen PR- und Marketing-Abteilungen und soliden Finanziers im Hintergrund, gestalten ihren E-Commerce-Bereich mittlerweile so, dass die Grenze zwischen einem Shop und einem Modemagazin zunehmend verwischt.

Die Besucher finden redaktionell anmutende und im Idealfall auch suchmaschinenoptimierte Beiträge mit Mode- und Styling Tipps von Experten, Hochglanz-Fotoproduktionen und die Produktdarstelllungen werden von Catwalk-Videos unterstützt. So bekommt die meist weibliche Kundschaft das „Erste-Reihe-Feeling“ einer privaten Modenschau und nebenbei noch weitere Kombinationsmöglichkeiten und Accessoires angezeigt. Mühsame Sucherei nach den passenden Teilen oder Accessoires oder gar den Wechsel zu einem anderen Anbieter, gilt es unter allen Umständen zu vermeiden. Läuft alles gut, werden nicht nur Einzelbestellungen, sondern gleich Komplett-Looks geordert.

Natürlich sind allein die Kosten für eine professionelle Fotoproduktion ab 1, 500 EUR am Tag – exklusive Studiomiete – sehr hoch. Jedoch sollte jeder Online-Shop-Besitzer, besonders im Mode- und Lifestylebereich, Kosten für eine hochwertige Produktpräsentation von Anfang an mit einkalkulieren. Natürlich gibt es auch hierbei die berühmte Ausnahme, die die Regel bestätigt. Im asiatischen Raum, zum Beispiel in Singapur, floriert eine Gattung von Online-Shops, die bei uns (noch) nahezu unbekannt ist – die sogenannten Blogshops. 

Neben Blogbeiträgen rund um die Looks der Stars vertreiben modebegeisterte Teenie-Unternehmerinnen günstige und extrem modische Kleidung, billig auf den Textilmärkten im benachbarten Ausland (Malaysia) eingekauft, am eigenen Körper abfotografiert und flugs ins Netz gestellt. Gekauft wird auf Vorkasse und es gibt kein Umtauschrecht, dafür aber die blogtypisch-demokratische Kommentar- und Bewertungsoption, die zum Aufbau des Kundenvertrauens beiträgt.  Das Konzept „From Pretty Girl to Pretty Girl“ – eine gelungene Mischung aus authentischem Street Style und virtueller Freundinnenempfehlung – scheint aufzugehen und wird zunehmend auch kommerzialisiert.

Gleichzeitig bietet sich die Blog-Form der Shops hervorragend für die Off-Page Optimierung –  das Linkbuilding an. Mit Gastbeiträgen, Kommentaren, der Teilnahme an Diskussionen und überhaupt der kontinuierlichen Produktion relevanter Inhalte auf anderen Webseiten, sichern sich die Bloggerinnen/Unternehmerinnen wertvolle Links auf ihrer eigenen Seite, die sich letztendlich positiv auf das Ranking des Shops auswirken. 

Das Linkbuilding sollte kein Online-Shop-Betreiber vernachlässigen und es lohnt sich, Zeit für den Linkaufbau und die Pflege der Links zu investieren. Auch wenn es vielen zu offensichtlich erscheint, nutzen Sie die Online Artikel- und Anbieterverzeichnisse! Generieren Sie Ihre Besucher bereits durch bezahlte Anzeigen (AdWords), haben Sie schon eine gute Basis – sprich die Keywords – für die richtige Linkbuilding-Strategie geschaffen. Wählen Sie die zugstärksten Keyword Kombinationen aus Ihren Adwords Anzeigen aus oder lassen Sie die relevanten Suchbegriffe kostenlos mit dem Google Keyword Tool ermitteln und produzieren Sie Beiträge auf fremden Seiten, die ihnen hochqualitative Backlinks sichern.

Und last but not least: Tragen Sie Ihren Online-Shop bei speziellen Produkt-Suchmaschinen wie zum Beispiel bei Google Shopping ein. Diese Möglichkeit ist ebenfalls (noch) kostenlos und mit der nötigen Keyword Recherche, guten (!) Bildern, der ständigen Aktualisierung Ihres Online-Shops und positiven Shopbewertungen lassen sich auch hier Neukunden gewinnen.

M-Commerce – überall und zu jeder Zeit, mobil einkaufen (können)? 

Mobil einzukaufen, in Windeseile Preise vergleichen, Rabbate und Coupons von lokalen Anbieter aufs Handy geschickt bekommen, wenn man gerade in der Nähe ist  – was in anderen Ländern, zum Beispiel in Asien oder in den USA gang und gäbe ist – mundet nun zunehmend auch dem vorsichtigen deutschen Kunden. Dank Smartphone-Verträgen mit Datenflatrates, hochauflösenden Displays und benutzerfreundlichen mobilen Shopseiten bietet sich dem preis- und qualitätsbewußten Konsumenten von heute ein besonderes Shoppingerlebnis. Ohne Rücksicht auf die Öffnungszeiten-Gesetze kann er dem Kaufimpuls unmittelbar und sofort folgen. Sind die Zweifel bezüglich der Sicherheit der Kaufabwicklung durch vertrauensvolle Zertifikate und transparente Bestellvorgänge aus dem Weg geräumt, steht dem Ansturm der mobilen Käufer in der Theorie nichts mehr im Wege. Denn die Kunden erkennen zunehmend den Mehrwert der maßgeschneiderten Mobile Shopping Angebote.

Um auch vom mobilen Handel profitieren zu können, sollten Shopbetreiber laut einer Empfehlung vom E-Commerce Center Handel unbedingt auf den Multi-Channel-Ansatz setzen. Bieten Sie Ihren Kunden die Möglichkeit an, den Bestellvorgang zum Beispiel daheim am Desktop abschließen zu können, um Datenvolumen zu sparen. Oder die Ware via Handy mobil zu reservieren und diese dann im stationären Shop abholen zu können, vorausgesetzt der Kunde und der Shop befinden sich in derselben Stadt. Kurz gesagt, bieten Sie Ihren Kunden die Vorteile des stationären Handels zusammen mit den Vorteilen des Online-Shoppings an!

Eine weitere Möglichkeit der Neukundengewinnung per Smartphone und auch ein wichtiger Aspekt des Multi Channel Ansatzes ist Couponing. Laut Aline Eckstein vom ECC-Handel liegt der Anteil der Neukunden unter den Couponnutzern bei 75 Prozent. Zwischen 50-60 Prozent der Couponnutzer lassen sich zu Impulskäufen hinreißen und geben on- und offline Weiterempfehlungen ab, die wiederum Kundenvertrauen schaffen. Auch bei Rabatt-Abruf-Aktionen und Coupons, gerne auch auf Social Media Kanälen, empfielt ECC-Handel den Händlern, den Informationsbedarf Ihrer Kunden gut abzudecken und unbedingt auf Datenschutz und Kundensicherheit zu setzten.

Neue Soziale Netzwerke als Chance für den Online-Handel

Während Facebook seit cirka zwei Jahren versucht mit Facebook-Shops seinen globalen Einfluss auch auf den Online-Handel auszuweiten und unter anderem am mangelnden Vertrauen der Kunden bezüglich der Datensicherheit (Kreditkarteninformationen!) scheitert, ist eine weitere Plattform aus den USA auf dem Vormarsch. Pinterest – das virtuelle Moodboard mit Suchtfaktor-Bildästhetik. Von Bild.de als Kuschelnetzwerk für Frauen belächelt, generiert Pinterest in den USA bereits mehr Traffic als Youtube, Google+ und Twitter. Die Maxime vom Bild, das mehr als alle Worte sagt, wird auf Pinterest tausendfach aufs Neue bestätigt – denn jeder möchte die schönste Pinnwand haben. Und genau da liegt die Chance für den Online-Handel! Hochwertige Produktbilder, die sich auf Pinterest in verschiedene Lifestyle-Kategorien zusammenfassen lassen: Mode, Beauty, Interieur, Essen, Heimwerker und ähnliche, sorgen speziell bei Online-Shops für zusätzlichen Traffic. Wie bei allen Media-Sharing-Angeboten im Internet ist die Bilderrechtsfrage bei Pinterest allerdings noch nicht ganz geklärt. Postet, pinnt oder teilt man aber selbstproduzierte, kommerzielle Bilder, ist man als Shop-Betreiber auf der sicheren Seite. Womit wir wieder bei der Qualität der Bilder wären…

Quellen & Links

Profil Gastautorin

Elena Abrams

• Online-Redakteurin bei wwwe

• bereiste mehrere Jahre als Autorin für Print und TV, Dokumentarfilmerin, Scout und Model China, Hong Kong, Singapur und Australien

• interessiert sich brennend für neue Trends in den Bereichen Social Media, Suchmaschinenoptimierung, E-Commerce & Online Journalismus

 

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