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Der 10. Geburtstag des Hashtags

Von Judith: Der 10. Geburtstag des Hashtags

Der Hashtag – jeder hat ihn schon mal gesehen. Er wird weltweit und täglich verwendet, ob online oder auch offline. Vor kurzem ist er 10 Jahre alt geworden.

Das Hashtag-Symbol selbst gibt es allerdings schon viel länger. Wo genau es zuerst auftauchte, ist nicht sicher. Erstmals bedeutsam wurde der Hashtag aber schon in den 1980er Jahren in verschiedenen Programmiersprachen und auf der Telefontastatur.

Der Hashtag ist überall

Heutzutage ist der Hashtag nicht mehr aus dem Internet wegzudenken und hat sich als eines der wichtigsten Symbole der letzten Jahre etabliert. Der normale Internetuser, Reality-Stars, Schauspieler oder Politiker wie Barack Obama – sie alle verwenden die kleine Raute in den sozialen Medien.

Aber auch außerhalb des World Wide Web hat das Symbol besonders für Marketingzwecke eine wichtige Rolle eingenommen. In Zeitschriften, auf T-Shirts, Verpackungen und Lebensmitteln – überall ist es zu finden.

Online Ordnung schaffen

Doch das war nicht immer so. Der Hashtag, wie er heute verwendet wird, wurde erstmals 2007 von Chris Messina benutzt, um eine Unterhaltung auf Twitter besser strukturieren zu können. Damals war der CEO des sozialen Netzwerks von der Idee des Rechtsanwalts und Internetaktivisten nicht begeistert.

Der Hashtag wurde vom Twitter-Konzern und auch von den Usern als „nerdig“ und nicht massentauglich verurteilt. Twitter prophezeite Chris Messina, der Hashtag würde sich niemals durchsetzen. Doch nur zwei Jahre nach dieser Aussage hat Twitter seine Meinung geändert und sich dazu entschieden, den Hashtag für alle User offiziell nutzbar zu machen.

Auch wenn Hashtags jeden Tag millionenfach verwendet werden – Geld verdient der „Erfinder“ Messina daran nicht. Patentieren lassen, hat er sich den Hashtag nicht, weil er laut eigener Aussage kein Interesse daran habe, an seiner Idee Geld zu verdienen: Der Hashtag solle niemandem gehören, sondern für alle zugänglich sein.

Andere Netzwerke ziehen nach

Neben Twitter ist insbesondere auch die Plattform Instagram für die Verwendung von Hashtags bekannt. Der Erfinder Messina selbst glaubt sogar, nicht bei Twitter, sondern auf Instagram habe der Hashtag seinen Durchbruch erlebt. Dort wird er nicht dazu verwendet, um Kurznachrichten („Tweets“) zu sortieren, sondern Bilder nach Kategorien zu ordnen und schneller auffindbar zu machen.

Mittlerweile ist der Hashtag in jedem gängigen sozialen Netzwerk heimisch – ob YouTube, Facebook, Google+ oder Tumblr. Ohne den Hashtag wären diese Netzwerke für User viel unübersichtlicher. Der kleine Helfer gibt die Möglichkeit, Beiträge zu kategorisieren. So gehen Bilder, Videos oder Nachrichten nicht mehr verloren und lassen sich leichter wiederfinden.

Zusammenhalt im Internet

Der Hashtag gibt Usern die Möglichkeit, Emotionen oder Meinungen auszudrücken, egal ob es um ein Sportereignis, eine politische Entscheidung oder eine Katastrophe geht. Andere User können Diskussionen führen oder Hashtags übernehmen.

Wenn viele Menschen den gleichen Hashtag verwenden, ihre Meinung kundtun und sich online zu einem Thema „outen“, schafft dies einen virtuellen Zusammenhalt – eine regelrechte Bewegung. #jesuischarlie war beispielsweise ein viel verwendeter Hashtag bezüglich des Anschlags auf die Redaktion des Satiremagazins Charlie Hebdo in Paris, um weltweit Trauer, Mitgefühl und Stärke gegen den Terror auszudrücken.

Die Top Hashtags 2017

Die in diesem Jahr weltweit am häufigsten verwendeten Hashtags stammen allerdings aus dem sportlichen Bereich: Platz 1 belegt #WorldCup, dicht gefolgt von #SuperBowl und #NFL.

Aber auch deutsche Twitter-User haben schon Hashtags kreiert, die viral wurden. Ob die CDU mit ihrem Hashtag #fedidwgugl oder der Hashtag #Aufschrei, der 2013 eine Debatte über Sexismus im Alltag gegenüber Frauen auslöste. Der aktuellste, aus Deutschland stammende Hashtag, ist #FreeDeniz, mit dem von den Usern die Freilassung des in der Türkei festgenommenen Journalisten Deniz Yücel gefordert wird.

Das World Wide Web ohne den Hashtag existiert nicht mehr. Und auch im tagtäglichen Sprachgebrauch ist der Hashtag zu finden – längst hat er Einzug in die Umgangssprache gehalten.

Sagt man eigentlich „der“ oder „das“ Hashtag?

Auch wenn das Wort „Hashtag“ schon seit längerem auch in der deutschen Sprache verwendet wird – in den Duden wurde es erst letzten Sommer aufgenommen. In der deutschen Rechtschreibung wurde der Artikel „das“ für den Hashtag festgelegt. Im täglichen Sprachgebrauch ist aber „der“ Hashtag üblich. Deshalb haben wir uns dafür entschieden, in unserem Beitrag dem gängigen Sprachgebrauch zu folgen.

In diesem Sinne: #happybirthdayhashtag.

 

Autorin Sophie Preuß absolviert ein Praktikum in der Online-Redaktion von wwwe. Die 18-jährige Schülerin kennt sich in der Welt der sozialen Medien bestens aus.

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