Von Judith: Cloud Computing

Cloud Computing oder auch auf Deutsch soviel wie „Rechnen in der Wolke“ ist mittlerweile in der Technologiebranche zum geflügelten Wort avanciert. Seit einigen Jahren sehen etablierte Firmen wie IBM, Microsoft, Google oder Amazon in der Technik die IT-Zukunft für Unternehmen.

Doch welche Vorteile bietet die Technik kleineren und mittelständischen Unternehmen tatsächlich? Welche Nachteile bleiben und sollten Sie aufgrund dieser noch Abstand vom Arbeiten in der „cloud“ nehmen?

Aber was genau ist Cloud Computing eigentlich? Unter dem Begriff subsumiert man mittlerweile eine Reihe von Diensten. Angefangen bei Google Docs (Software-as-a-Service/SaaS), über Amazon S3 (Infrastructure-as-a-Service/IaaS) bis hin zu Windows Azure von Microsoft (Platform-as-a-Service/PaaS). Die Idealvorstellung der Anbieter ist, dass die gesamte IT-Landschaft eines Unternehmens nicht mehr selbst von diesem betrieben oder bereitgestellt wird. Vielmehr mieten Unternehmen die benötigten Dienste, Hardware (IaaS) wie Software (SaaS), von einem oder mehreren Anbietern. Alle Anwendungen und Daten befinden sich dann nicht mehr auf den Firmenrechnern oder im eigenen Rechenzentrum, sondern in der metaphorischen Wolke („cloud“). Der Zugriff auf die bereitgestellten Dienste erfolgt dann gewöhnlich über eine Netzwerkverbindung.

Doch welche Vorteile bietet Cloud Computing Ihnen als kleines oder mittelständisches Unternehmen? Der größte Vorteil ist mit Sicherheit das enorme Einsparpotenzial, das die Auslagerung von lokalen Ressourcen  (Hardware/Software) bietet. On-Demand-Software wird nach Nutzungsumfang bezahlt. Es bedarf also keiner großen Anfangsinvestitionen. Zudem können Sie Ihre IT-Landschaft flexibel den Bedürfnissen Ihres Unternehmens anpassen. Das lohnt sich insbesondere dann, wenn Sie in einem Bereich mit stark schwankender Nachfrage tätig sind. Aus fixen Kosten wie z.B. dem Kauf von Hardware werden zudem variable, also monatliche Mietzahlungen. Der Service und die Wartung obliegen dem Dienstleister. Ihre IT-Verantwortlichen können sich also fortan auf die wichtigen strategischen Entscheidungen konzentrieren. Sollten Upgrades zu einer aktuelleren oder leistungsfähigeren Anwendung nötig werden, geschieht dies vollkommen automatisch. Sie müssen keine Zeit oder Ressourcen mehr dafür aufwenden. Das alles klingt nach einer ganzen Reihe von Vorteilen. Trotz allem nutzen nur rund ein Fünftel aller kleineren Betriebe in Deutschland Cloud-Computing-Dienste.

Welche Bedenken gibt es also noch? Der seit jeher größte Kritikpunkt ist die Datensicherheit. Insbesondere wenn es um den Zugriff auf die Anwendungsdaten beim Transfer zwischen lokalem Client und entferntem Server geht. Hierfür gibt es immer noch keine befriedigende Absicherungslösung. Der zunehmende Einsatz bspw. von SSL/TLS-Verschlüsselung markiert zumindest den Schritt in die richtige Richtung. Im Übrigen übernehmen nur die wenigsten Anbieter eine Haftung für Datenverluste in der Cloud. Gegen den Verlust oder die Zerstörung unternehmenskritischer Daten sind Sie also nicht gefeit. Daneben stehen nicht selten Unklarheiten in Fragen der Softwarelizenzierung, Service-Qualität und den Langzeit-Kosten einem Einsatz von Cloud-Computing-Diensten im Wege. Ungeklärt bleibt in vielen Fällen auch, was nach dem Vertragsende mit den Daten und allen damit verbundenen Erkenntnissen geschieht.

In Anbetracht knapper IT-Budgets kann Cloud-Computing Ihnen helfen, einen Vorsprung vor der Konkurrenz zu sichern. Allerdings ist dafür die Bereitschaft notwendig,  strategische Unternehmensteile einem externen Dienstleister anzuvertrauen.

Was meinen Sie, ist der Mittelstand bereit für Cloud Computing? Nutzen Sie bereits Cloud-Computing-Dienste in Ihrem Unternehmen und wie sind Ihre Erfahrungen damit?

Ich freue mich auf Ihre Kommentare.

Bis bald,

André Nagel

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