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Von Judith: Besuch auf der Web 2.0 Expo in Berlin Teil 2

Drei Tage Vorträge, Workshops und Keynotes rund um das Thema Web 2.0 – also ein dickes Paket an Fachwissen, das dem geneigten Besucher in Englisch präsentiert wurde.

Am ersten Tag für mich (allerdings bereits Tag 2 der Konferenz) ging es beispielsweise um die Risiken für den User aber auch den Seitenbetreiber in Hinsicht auf die immer stärker werdende Unkontrollierbarkeit des Internets. Teilweise ziemlich abstrakt und theoretisch war die Präsentation des Redners Drew Bartkiewicz, aber dennoch sehr interessant, da auch einige Beispiele aus der Praxis herangezogen wurden. Kernelement des sogenannten Web 2.0 ist ja die aktive Teilnahme des Users an der Webseite. Klassische Beispiele sind hier die sozialen Netzwerke (StudiVZ, XING usw.), Videoportale (Youtube, Sevenload usw.), Bookmarking-Dienste (Oneview, Mister Wong usw.) aber auch alle Blogs und natürlich ein Klassiker wie das Auktionshaus eBay.

Die User dieser Dienste gestalten alle das Angebot dieser Webseiten mit, sei es durch selbst produzierten Content (Texte, Userprofile, Fotos, Videos usw.) oder schlichte Nutzerkommentare. Für die Betreiber dieser Dienste wird es immer schwerer die Inhalte zu kontrollieren bzw. auf rechtliche Fallstricke hin zu überprüfen. Beispiele gibt es einige: Youtube wurde von Viacom verklagt, eBay von Louis Vuitton uvm.

Ein sehr interessanter Vortrag handelte von sozialen Netzwerken (auch Communities oder Social Networks genannt), die nicht die breite Masse als Zielpublikum haben, sondern ganz bewusst auf die Nische zielen. Praxisbeispiele waren hier das Journalisten-Netzwerk „Frontline Club“ oder auch „Mentornet“ – ein Netzwerk für junge, australische Frauen, die sich selbstständig machen möchten. Sehr interessant und praxisnah, da tatsächlich umgesetzte Projekte vorgestellt wurden. Am Donnerstag verging der Vormittag recht schnell mit einer ganzen Reihe von kurzen, zumeist unterhaltsamen und teilweise auch sehr informativen Keynotes.

Nach der Mittagspause (im Stehen – echte Mensaatmosphäre!) ging es ans Eingemachte mit weiteren Fachvorträgen. In einem leider viel zu klein geratenen Kellerraum lauschte ich einem Vortrag des Sponsors Nokia. Naturgemäß standen hier Nokiaprodukte und -projekte im Vordergrund. Die Verquickung von Mobiltelefon, mobilem Internet und lokalem Bezug (Stichwort „Location Based Services„) wurden mit charmantem, finnischem Akzent von Nokia-Mitarbeiter Jari Pasanen in seinem Vortrag behandelt.

Einige Tassen Kaffee und einen eher uninteressanten Vortrag später hielt Duane Nickull von Adobe Systems einen unterhaltsamen und teilweise auch erhellenden Vortrag über das Thema „Suchmaschinen und Flash„. Abschließend kann man sagen, dass auch im immer noch prosperierenden Internet-Markt die große Finanzkrise Ihre Spuren hinterlassen hat. Die Investoren werden vorsichtiger, Kredite nicht mehr so schnell gewährt und die Ideen sowie der Mut zum Risiko schwindet. Der Spiegel hat einen recht skeptisch gehaltenen Artikel zur Web 2.0 Expo veröffentlicht, jedoch muss man auch sagen, dass es immer noch eine Menge gute Ideen, clevere Köpfe und interessante Produkte gibt.

Was wir in der Zukunft zu erwarten haben, wird sich zeigen. Gerade und vor allem im Medium Internet ist die Zeit ja äußerst schnelllebig. Denken Sie doch mal zehn Jahre zurück – im Internet geradezu eine Ewigkeit, wenn man sich die Veränderungen und Entwicklungen in diesen zehn Jahren vor Augen hält.

Ich hoffe, Ihnen hat der kleine Einblick in die mit Anglizismen und Fachchinesisch vollgestopfte Welt der Internetfirmen gefallen.

Wie sehen Sie die weitere Entwicklung des Internets? Welche Rolle spielen Webseite & Co. in Ihren Werbebudgets? Schreiben Sie uns hier auf dem wwwe-Blog Ihre Sicht der Dinge.

Roland Latzel

2 Kommentare

Christoph Schneemann

Der finnische Akzent von Herrn Pasanen war echt sympatisch und brachte mir teilweise ein Schmunzeln ins Gesicht.

Ich fand auch den Beitrag der beiden Herren Wolfgang Klein & Jon Roar Tønnesen von http://www.nrk.no über die Broadcasting-Strategien, die Funktionalitäten sowie dem Digital Music Archive (DMA) recht interessant. Anfangs schien es als reine Verkaufsveranstaltung, trotzdem war es für mich sehr informativ, einen kleinen Einblick hinter die Kulissen solcher Unternehmen zu bekommen.

Alles in Allem war es eine tolle Veranstaltung, die nächstes Jahr hoffentlich wieder hier in der Hauptstadt Einzug hält.

Christoph Schneemann

Der finnische Akzent von Herrn Pasanen war echt sympatisch und brachte mir teilweise ein Schmunzeln ins Gesicht.

Ich fand auch den Beitrag der beiden Herren Wolfgang Klein & Jon Roar Tønnesen von http://www.nrk.no über die Broadcasting-Strategien, die Funktionalitäten sowie dem Digital Music Archive (DMA) recht interessant. Anfangs schien es als reine Verkaufsveranstaltung, trotzdem war es für mich sehr informativ, einen kleinen Einblick hinter die Kulissen solcher Unternehmen zu bekommen.

Alles in Allem war es eine tolle Veranstaltung, die nächstes Jahr hoffentlich wieder hier in der Hauptstadt Einzug hält.

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