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Von Judith: 10 Tipps für eine professionelle Pressenachricht

Um als Unternehmen wertvolle Berichterstattung in den Medien zu erhalten, will die Ansprache der Redakteure und Medienvertreter gelernt sein. Wenn also Ihr Unternehmen beispielsweise ein neues Produkt oder eine nützliche Dienstleistung entwickelt hat, braucht es gute Multiplikatoren, um diese bekannt zu machen. Die Informationen nur auf der eigenen Website zu veröffentlichen reicht nicht aus. Der große Vorteil einer überlegten Pressearbeit ist die Aufmerksamkeit, die man für sich gewinnen kann ohne immense Summe für Anzeigen oder Werbeschaltungen auszugeben.
Die folgenden Tipps helfen Ihnen, um bei den Medien als professioneller Informationslieferant anerkannt zu werden. Sobald Sie eine Pressemitteilung formulieren und möchten, dass diese von Journalisten akzeptiert und verbreitet wird, sollten Sie sich zunächst an dieser Liste orientieren. Denn so erspart man den Journalisten unnötige Arbeit, denn der Text liegt reif für den Druck vor.

Checkliste für eine Pressenachricht:

  1. Tragen Sie alle verfügbaren Informationen in Stichworten zusammen; recherchieren Sie, bis ihr Material vollständig ist. Das ist dann der Fall, wenn Sie alle W-Fragen beantworten können (wer – was – wann – wo – woher – wie – warum). Unter Umständen gibt es mehrere Antworten auf eine W-Frage – zum Beispiel, wenn mehrere Personen im Zentrum einer Neuigkeit stehen. Das genaue Datum nicht vergessen (z.B. am 16. Mai 2012)
  2. Überprüfen Sie den Inhalt auf Attraktivität für die Zielgruppe (die Konsumenten Ihrer Zielmedien). Die Kriterien dafür sind die Nachrichtenwerte (Aktualität – Nähe – Nutzen – Prominenz – Emotionalität – Folgenschwere – Fortschritt – Kuriosität – Betroffenheit). Fremdwörter und Fach-Jargon sollten Sie vermeiden oder wenn es nicht anders geht: die Begriffe erläutern. Eine Ausnahme besteht selbstverständlich für den Fachartikel.
  3. Sortieren Sie die Antworten auf die W-Fragen nach der Rangordnung von Attraktivität/Bedeutung/Nutzen für den Leser. Beachten Sie, dass Bewertungen nicht in eine Pressemitteilung gehören, genauso wenig werbliche Sprache und inflationär gebrauchte Begriffe: z.B. innovativ, effizient, kompetent, nachhaltig.
  4. Formulieren Sie das „Lead“, den Einstieg in die Nachricht. Sie sollten dafür nicht mehr als einen oder zwei kurze Sätze brauchen, maximal vier Zeilen. Beantworten Sie darin die wichtigsten W-Fragen.
  5. Schreiben Sie anschließend in wenigen kurzen Sätzen die Ergänzungen auf, die sich direkt auf diesen Kern der Nachricht beziehen. (wo ist wo; wer ist wer; was ist was; wann genau; wie genau; warum genau; was war ursächlich?)
  6. Die Verwendung von Zahlen im Text ist wichtig, allerdings nur dann, wenn sie zur Verständlichkeit beitragen und nicht verwirren. Alle Zahlen von eins bis zwölf werden in Buchstaben, ab 13 in Ziffern geschrieben. Währungen immer nach den Zahlen ausschreiben, also 50 Euro. Etwaige Abkürzungen werden ausgeschrieben, wie beispielsweise: % – Prozent oder km – Kilometer im Fließtext. Ausnahmen bestätigen natürlich auch hier die Regel: IBM oder ADAC (da in der Regel Abkürzungen). Gesellschaftsabkürzungen können entfallen – also nicht GmbH oder AG im Fließtext der Pressenachricht (außer bei Finanzmeldungen) – und bei Verbänden kein e.V..
  7. Schreiben Sie danach die weiteren Fakten auf, die den Kern der Nachricht einordnen helfen (weniger wichtige Einzelheiten, wichtige Personen, weitere Handlungen, Vorgeschichte). Nach maximal 25 Zeilen müssen Sie alles gesagt haben.
  8. Zitate Betreffender machen eine Meldung lebendig, solange sie keine leeren Phrasen und unnötige Füllwörter enthalten. Der Betreffende kann ein Entwickler, ein Mitarbeiter, ein zufriedener Kunde, ein optimistischer Chef sein, der seine Meinung direkt oder indirekt kundtut. Diese muss unbedingt als Zitat kenntlich sein.
  9. Es empfiehlt sich die Überschrift zum Schluss zu schreiben: animierend, aufs äußerste verkürzt, der Kern der Nachricht – im Schlagzeilenstil, im Präsens, schnörkellos und nüchtern, in maximal acht Wörtern.
  10. Wenn Sie die Nachricht schließlich versenden, benötigen Sie einen aktuellen und zum Thema passenden Verteiler. Ein Modemagazin braucht keinen Artikel über Maschinenbau. Eine gut recherchierte Datenbank hilft hier weiter oder sie greifen auf Nachschlagewerke zurück. (Zimpel, Stamm, Kroll, VÖZ)

Falls Sie noch weitere Tipps haben, schreiben Sie uns. Ich freue mich auf Ihre Kommentare!

Weitere Tipps für eine erfolgreiche Pressearbeit finden Sie auch in diesem Beitrag:

http://www.euroweb.de/blog/die-11-schoensten-fehler-in-der-medienarbeit

 

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